Die erste Ausgabe des ÖSBV-Champions-Cups, der inoffiziellen Österreichischen Meisterschaft im 6-Reds-Snooker, brachte mit Philipp Koch vom HSEBC einen Premierensieger, mit dem definitiv zu rechnen war, der aber erst per Wildcard in den Bewerb rutschte.
Im Best-of-11-Finale gegen Clubkollegen Oskar Charlesworth war es Philipp Koch, der bis zum Mid-Session Interval stets einen Frame in Führung gehen konnte, wobei es Charlesworth ebenso konstant gelang, die knappen Führungen konsequent auszugleichen. Beim Spielstand von 3:3 schaffte es Koch, den Gewinn des siebten Frames zu bestätigen und somit erstmals im Endspiel, das unter der Leitung von Class-1-Referee und ÖSBV-Tutor Christian Fock ausgetragen wurde, seine Führung auf zwei Frames auszubauen. Dieser Vorsprung schien nun den Ausschlag zugunsten des amtierenden Wiener Landesmeisters im Snooker-Doppel zu geben, und mit einer Aufnahme von 32 Punkten gleich zu Beginn des neunten Frames gelang schließlich die Vorentscheidung, die Charlesworth nicht mehr zu kontern wusste, und Koch sicherte sich mit einem 6:3-Sieg den heuer erstmals vergebenen Titel des ÖSBV-Champions-Cup-Gewinners.
Philipp Koch, Referee Christian Fock, Oskar Charlesworth; ©ÖSBV/pstegmeier
Das Match um Bronze verlief nur ganz zu Beginn ausgeglichen. Tajmeet Grover (HSEBC) schaffte eine rasche 1:0-Führung, die Daniel Seyser (15 Reds) prompt egalisieren konnte. Nun aber kippte die Partie, die von Class-1-Referee Franz Meszaros geleitet wurde, zugunsten des HSEBC-Spielers, der die nächsten vier Frames des Best-of-9-Matches gewinnen und somit die Bronzemedaille erobern konnte. Damit sicherte Grover dem HSEBC den Gewinn des kompletten Medaillensatzes.
Tajmeet Grover, Referee Franz Meszaros, Daniel Seyser; ©ÖSBV/pstegmeier
Als Referees waren neben den Wienern Christian Fock und Franz Mezaros auch Louisa Wörthmüller aus Oberösterreich und als Gastschiedsrichterin Veronika Kovács aus Budapest im Einsatz, und wie immer ist deren Engagement für den Bewerb und somit die Unterstützung aller Athlet:innen bei der Ausübung ihres Sports auf höchstem heimischem Niveau besonders hervorzuheben. Als Turnierleiter fungierte ÖSBV-Sportdirektor Patrick Stegmeier. Das Turnier fand – wie für ÖSBV-Meisterschaften der jüngeren Vergangenheit üblich – im BLZ Wien statt, der heimischen Snooker-und-Billiards-Akademie, das der Bundesverband gemeinsam mit dem HSEBC betreibt.
Eine Einladung zum neu in den ÖSBV-Turnierkalender aufgenommenen ÖSBV-Champions-Cup sichert man am besten mit dem Gewinn eines ÖSBV-Turniers der jeweiligen Vorsaison ab. Österreichische (Staats-)Meister:innen sowie Jahresbeste haben ihre Tickets fix, weitere Turniersieger:innen gesellen sich, beginnend mit den Sparten Grand Prix, Masters und Unter 21, dazu. Aber auch der Gewinn diverser anderer Turniere in den weiteren Sparten (Damen, Doppel, Billiards, ASL-Challenge) kann eine Einladung zur Folge haben, solange Plätze im 24-Teilnehmer:innen starken Feld frei und zu besetzen sind.
Neben Champion Philipp Koch, der aktuell Platz 24 in der Rangliste der Austrian Snooker League 2025 belegt, sicherte sich mit Oskar Charlesworth die aktuelle Nummer zwei und der damit bestplatzierte Teilnehmer die Silbermedaille. Bronzegewinner Tajmeet Grover erspielte sich immerhin als aktuelle Nummer 62 und somit als Spieler mit dem niedrigsten Ranking im Teilnehmerfeld einen Platz auf dem Podest.
Oskar Charlesworth, Philipp Koch, Tajmeet Grover; ©ÖSBV/pstegmeier
Das 6-Reds-Format beschert dem Event eine sichtlich höhere Leistungsdichte und rückt die Gewinnchancen der 24 Athlet:innen untereinander etwas enger zusammen. Dieser Umstand macht den Bewerb wiederum reich an Spannung und auch Überraschungen, da sich nun auch Papierform-Außenseiter:innen bessere Chancen auf Matchsiege und somit den Einzug in die finalen Runden des Bewerbs ausrechnen können.
Eine Neuauflage im Jahr 2026 ist gewiss, und somit darf sich Turniersieger Philipp Koch, der mit einer Total-Clearance von 72 Punkten auch das höchste Break des Bewerbs auf den Tisch zauberte und damit das 6-Reds-Maximum von 75 Punkten nur knapp verpasste, schon heute darauf freuen, seinen Titel und den Wanderpokal in einem Jahr verteidigen zu können.
Mit dem Turniersieg gehen für den neuen Champion auch die direkte Qualifikation zur Vorrunde der kommenden Snooker-Staatsmeisterschaft (ÖSTM-Qualifier) und die Nominierung zur kommenden EBSA-6-Reds-Europameisterschaft im Oktober 2025 in Albanien einher.
Titelbild: Philipp Koch; ©ÖSBV/pstegmeier